Lysistrata und ihre Nachfolgerinnen*
Lysistrata und die anderen Frauen* von Athen und Sparta besetzten die Akropolis und traten in den „sexuellen“ Streik, um die Männer* zur Beendigung des Krieges zu zwingen. Die griechische Komödie von Aristophanes soll beweisen, wie abhängig eine Gesellschaft von dem Wollen der Frauen* ist.
In der Realität ist es nicht so einfach wie auf der Bühne. Am 14.6. hatten die Schweizerinnen* wieder zum Frauen*streik aufgerufen, da in den letzten 25 Jahren seit dem ersten Streik nichts Wesentliches geschehen ist. 1994 legten 500 000 Schweizerinnen* die Arbeit nieder, auch dieses Mal waren Hunderttausende auf der Straße. Einmal mehr wurde aufgezeigt, dass die Versorgungsarbeit von Frauen* geleistet wird und dass im Berufsalltag Frauen* für die gleiche Arbeit weniger bezahlt bekommen.
Erfolgreicher waren die Isländerinnen*: Seit ihrem Streik im Jahr 1975, an dem 90% der isländischen Frauen* beteiligt waren, hat sich das Land zu einem positiven Beispiel im Thema Gleichstellung entwickelt. Island ist immer wieder im internationalen Ranking der Frauen*rechte ganz vorne. Es hat gewirkt, dass Frauen* die Arbeit in jedem Lebensbereich verweigerten.
Und Österreich? Wir hätten viele Gründe zum Frauen*streik. Aber wir müssen weit zurückgehen, um einen erfolgreiche Arbeitsniederlegung zu finden. 1893 erreichten Textilarbeiterinnen* in Wien durch einen 3-wöchigen Streik einen Mindestlohn, den 10-Stunden-Tag und einen Feiertag. Da kommen Assoziationen auf und das Gefühl, dass es höchste Zeit für die österreichischen Frauen* ist, sich wieder ihrer Stärke zu erinnern. Wie hieß ein Slogan in der Schweiz:
WENN FRAUEN* WOLLEN, KOMMT ALLES INS ROLLEN!
Barbara Kasper, Vorstand Grazer Frauenrat*