Schwangerschaftsabbruch
Seit 1975 gilt in Österreich die Fristenregelung. Seither ist der Schwangerschaftsabbruch straffrei, wenn er - nach ärztlicher Beratung - in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft erfolgt. Der Weg bis zu dieser Gesetzeslage war ein langer und von einer kontroversiellen Debatte geprägt. Letztlich ist die Einführung der Fristenregelung 1975 ein wichtiger Meilenstein in der Frauenpolitik, denn sie ermöglicht ein körperliches Selbstbestimmungsrecht der Frau. Frauen entscheiden sich nie „leichtfertig" - wie manchmal nach wie vor unterstellt wird - für einen Schwangerschaftsabbruch. Oft sind es schwierige persönliche Lebensumstände, die zu einer dahingehenden Entscheidung führen. Frauen in Schwangerschaftskonflikten zu helfen, ist unser aller Anliegen und Aufgabe. Es ist daher auch notwendig, durch kompetente Beratung und Hilfestellung, Frauen bei ihrer Entscheidung - egal in welche Richtung - bestmöglich zu unterstützen. Die Broschüre ungewollt schwanger versucht in diesem Sinne wichtige Informationen kompakt und übersichtlich aufbereitet darzustellen.
ungewollt schwanger - was nun? Die Frauen, die sie stellen, sind unter-schiedlich: jünger oder älter, kinderlos oder mit Kindern, in einer Partnerschaft oder Single, in Ausbildung, im Beruf stehend oder auf Stellensuche, mit mehr oder weniger Geld und Unterstützung durch FreundInnen und Familie ... Ob sie sich für die Fortsetzung der Schwangerschaft entscheiden oder dagegen - ihre Gründe sind vielfältig. Ihre Entscheidung verdient auf jeden Fall Respekt.Die Fristenlösung ermöglicht Frauen, eine Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Monats straffrei abbrechen zu lassen. Dies ist ihr Recht. Trotzdem erfahren viele Ablehnung, erhalten nur mit Schwierigkeiten (oftmals falsche) Informationen darüber, wie und wo Abbrüche durchgeführt werden. Weil über Schwangerschaftsabbruch in Österreich kaum geredet wird, müssen Frauen mitunter auch zu hohe Preise zahlen. Qualitätsstandards fehlen überhaupt. Das Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren hat daher diese Broschüre erstellt. Damit Frauen ihre eigenen Wege gehen können - und diese weniger steinig sind.